
Inspiration: Beeindruckende Fotos und exklusive Einblicke hinter die Kulissen
Beim gemeinsamen Fotowettbewerb von CEWE und Qualipet unter dem Motto «Miau-Momente: Katzen im Fokus» wurden zahlreiche beeindruckende Aufnahmen eingereicht. Der Wettbewerb fand im Rahmen des internationalen CEWE Photo Award statt, dem grössten Fotowettbewerb der Welt.
CEWE stellt vier der über 6 000 eingereichten Bilder und die Person hinter der Kamera vor. Die Fotografinnen und Fotografen geben Einblicke in die Entstehung ihrer Aufnahme sowie Tipps für gelungene Katzenfotos.
Manoah Hirsbrunner ist ein Familienmensch: Am liebsten fotografiert er, wenn er eine Unternehmung mit seinen Geschwistern macht. Dabei legt er den Fokus vor allem auf die speziellen Momente: «Ich versuche mit meinen Fotos das Gezeigte so zu präsentieren, wie ich es gesehen habe, oder ich versuche, eine Emotion zu zeigen. Dabei ist mir wichtig, dass ich mir die Zeit nehme, die ein Foto braucht», erklärt er. Eine Faszination für die Fotografie hatte er schon immer, auch weil der Vater früher für Zeitschriften fotografierte. Vor drei Jahren kaufte er sich seine erste SLR-Kamera und zählt die Fotografie seither zu seinen Hobbys.
Die Geschichte hinter seinem Foto:
«Durch die Idee, eine Vier-Jahreszeiten-Bildserie mit meinem Kater zu erstellen, musste natürlich auch der Sommer gezeigt werden. In dieser Serie habe ich vier Regeln für mich festgelegt: Hochformat, gleiches Objektiv, stillstehende oder sitzende Katze, nichts zu Forciertes und Gestelltes – so, dass alles authentisch wirkt. Das Foto ist für mich durch die Atmosphäre sowie die beruhigende und wärmende Wirkung sehr besonders. Herausfordernd dabei war, die Kamera in tieferer Position dem Tier auszurichten, sie gerade zu halten und den Moment nicht zu verpassen.»
Dominic Koch wohnt mit seiner Partnerin und seiner Katze im Aargau. Schon als Kind hat er gerne fotografiert und sich später im Rahmen seiner Ausbildung zum Polygrafen intensiver mit dem Thema beschäftigt. Über seine Katze sagt er: «Sie ist der Chef im Haus, da muss man sich fügen.» Zu seinen Hobbys zählt der 42-jährige neben der Fotografie und Bildbearbeitung das Lesen und Spazieren.
Die Geschichte hinter seinem Foto:
«Das Foto ist während eines Besuchs im Wildpark Langenberg nahe Zürich entstanden. Am besten an dem Foto gefällt mir die herbstliche Stimmung mit den Farben, die Felldetails, die Schnurrhaare… und natürlich einfach auch die schöne Katze. Die Herausforderung bestand darin, den Moment, in dem sich die Katze nicht bewegt und noch halbwegs in die Kamera schaut, einzufangen.»
Petra Jung lebt mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in Hämikon. Ihre erste Spiegelreflexkamera hat sie sich bereits im Alter von 16 Jahren gekauft. Seither liebt sie es, Bilder zu gestalten und mit Licht, Perspektiven und Kamera-Einstellungen zu experimentieren: «Die Fotografie ist für mich das Hobby, mit dem ich am meisten Zeit verbringe, wo ich mit der grössten Leidenschaft dabei bin. Ich kann vom Alltag abschalten und mich voll dem Moment hingeben. Ein gelungenes Foto, das mir und anderen Menschen Freude bereitet, macht mich glücklich», erzählt sie begeistert. Wenn Sie nicht gerade mit der Kamera unterwegs ist, geniesst sie die Zeit beim Velofahren oder Wandern, beim Lesen oder bei Handarbeiten.
Die Geschichte hinter ihrem Foto:
«Das Foto entstand im Spätherbst, als mich meine Katze Momo auf meiner Foto-Tour ums Haus herum begleitet hat. Ich finde den Blick von Momo herzig – sie hat etwas entdeckt und beobachtet es aufmerksam. Die orangenen Herbstfarben des dürren Farns bilden einen schönen Kontrast zur Augenfarbe von Momo. Herausfordernd bei dem Foto war, dass Momo sehr quirlig ist und nie lange an einem Ort bleibt. Es braucht Geduld und etwas Glück, sie an einem schönen Ort abzulichten.»
Melanie Frey lebt in Gränichen im Kanton Aargau. Neben der Fotografie sind Katzen ihre grosse Leidenschaft: «Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber sinnlos. Katzen sind wunderschöne und elegante Wesen. Wie sie stolzieren und dabei Gelassenheit und Schönheit ausstrahlen, fasziniert mich.» Die 39-jährige geht gerne mit Ihrer Kamera auf Tour und hält Ausschau nach den Fellnasen: «Manchmal gelingt es mir die Besitzer der Katzen ausfindig zu machen und überrasche sie dann mit einem schönen Foto. Es ist ein schönes Gefühl, jemandem damit eine Freude zu bereiten und das Herz zu berühren.»
Die Geschichte hinter ihrem Foto:
«Das Foto ist bei einer Freundin von mir zu Hause entstanden, als ich zu Besuch war. Mir gefällt am besten, wie sie sich präsentiert und mit meiner Kamera spielt. Das Foto ist der perfekte Beweis dafür, dass Katzen wissen, wie schön sie sind und es auch geniessen, wenn sie bewundert werden. Da die Katze sich sehr gerne bewegt, war die Herausforderung, ein scharfes Foto zu schiessen.»
6 Fototipps für gelungene Katzenaufnahmen
1. Geduld zahlt sich aus
Alle vier sind sich einig: Geduld ist bei Katzenfotos das Wichtigste. Katzen sind sehr aufgeweckte und selbstständige Tiere, die sich gerne bewegen und aktiv sind. Dominic Koch fotografiert deshalb gerne im «Serienfeuer», um den perfekten Moment einzufangen. Wenn es nicht die eigene Katze ist, braucht es zudem Zeit, um das Vertrauen der Katze zu gewinnen, so Melanie Frey. Sie ergänzt: «Katzen bestimmen selbst, wann sie ihre grosse Performance geben und wann nicht.»
2. Aufmerksamkeit und Blickrichtung
Um die Aufmerksamkeit der Katzen zu erlangen und im besten Fall sogar den Blick in die Kamera zu lenken, empfiehlt Dominic Koch Geräusche wie Schnipsen oder visuelle Impulse durch Handbewegungen. Melanie Frey schliesst sich dem an sie hat im Aussenbereich zum Beispiel mit raschelnden Blättern gute Erfahrungen gemacht. Sie spricht ausserdem viel mit den Katzen, um Aufmerksamkeit und Vertrauen zu gewinnen. Es könne zudem hilfreich sein, eine zweite Person dabei zu haben, welche die Katze an den richtigen Ort lockt, rät Petra Jung.
3. In einem natürlichen Umfeld fotografieren
«Katzen haben einen klaren Willen. Ihre Selbständigkeit imponiert mir», so Petra Jung. Künstliche Situationen führten deshalb jedoch oft nicht zum gewünschten Ergebnis. Die vier Fotografinnen und Fotografen empfehlen ein Umfeld, in welchem sich die Katzen wohlfühlen. Dadurch verbleibe das tierische Model meist länger am gewünschten Ort und es entstünden besonders authentische Aufnahmen: «Wenn sie sich wohl fühlt, wird auch das Bild besser», so Dominic Koch.
4. Grenzen respektieren
Insbesondere beim Fotografieren von fremden Katzen empfiehlt Melanie Frey ein klares Vorgehen: «Zuerst Distanz einhalten. Nicht direkt auf die Katze zulaufen, sondern abwarten, bis sie dich entdeckt hat. Der Katze keine Angst machen, nicht hinterherrennen, zu nichts drängen und aufhören zu fotografieren, wenn sie dies nicht möchte.» Auch Petra Jung stimmt dem zu und fasst es kurz und knapp zusammen: «Wenn die Katze nicht will, gibt’s kein Foto!» Manoah Hirsbrunner hat gute Erfahrungen damit gemacht, sich viel Zeit zu nehmen und die Katze zunächst mit dem Kamera-Equipment vertraut zu machen und dadurch die Scheu abzubauen.
5. Kamera-Einstellungen ausprobieren
Es lohnt sich, seine Kamera gut zu kennen und sich mit den Einstellungen vertraut zu machen. Hilfreich sei zum Beispiel ein Teleobjektiv, mit dem Aufnahmen aus grösserer Distanz gemacht werden können, so Melanie Frey und Dominic Koch. Damit wird das Tier weniger abgelenkt und kann besonders authentisch festgehalten werden. Petra Jung hat gute Erfahrungen mit ihrem Objektiv mit Tier-Augen-Fokus gemacht, da hier die Augenpartie kontinuierlich scharf gestellt wird. Ein schneller Autofokus und kurze Verschlusszeiten seien sinnvoll, damit das Bild bei schnellen Bewegungen der Katze nicht verwackelt. Vom Blitz sollte man sowohl für ein authentisches Ergebnis als auch der Katze zuliebe absehen.
6. Das gewisse Etwas
Wie gelingt ein Katzenfoto, das sich von anderen abhebt? Kreativität, Erfahrung und Glück sind der Schlüssel für ein besonderes Foto. Manoah Hirsbrunner empfiehlt, mit der Kamera auf Augenhöhe der Katze zu gehen. Man könne dabei mit verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln experimentieren. Petra Jung betont Experimentierfreudigkeit: ein toller Hintergrund, das Fotografieren einzelner Details der Katze oder das Festhalten besonderer Tätigkeiten, zum Beispiel beim Spielen, seien gute Ansatzpunkte für aussergewöhnliche Ergebnisse. «In der Natur kann man zudem viel mit dem Lichteinfall machen», ergänzt Dominic Koch.